Bounce Rate / Absprung-Rate

 In General

Eine der wichtigsten Schlüssel-Metriken bei der Analyse von Traffic Quellen und für die Conversion Optimierung ist die Absprungrate, die sogenannte „Bounce Rate“. Diese wird oft verwechselt mit der Abbruchrate („Exit Rate“) unterscheidet sich aber wesentlich davon: Die Absprungrate beschreibt den Anteil an Besuchen, die aus genau einem Seitenaufruf besteht (Besuche mit Pfadlänge „1“/alle Besuche); die Abbruchrate gibt dagegen an wie oft ein bestimmte Seite die letzte Seite in eines Besuchs war, im Verhältnis zu allen Besuchen auf dieser Seite (Seite X als Pfadende/ alle Pfade, in denen Seite X vorkam).

Die Bounce Rate sagt also aus, dass nach dem Aufruf der ersten Seite eines Besuchs bis zum Ende des Besuchs, keine weitere Aktivität des Besuchers gemessen wurde. Die Dauer des Besuchs ist dabei zunächst unerheblich, da die gängigen Tools aber einen Besuch nach ca. 30 Minuten Inaktivität als beendet betrachten, wird die maximale Dauer eines solchen „One Page Visits“ durch diese Vorgabe begrenzt. Die Bounce Rate sagt auch nichts darüber aus, ob der Besucher wiederkehren wird oder nicht. Die Tücke liegt gerade darin, dass ein Bounce nur minimale Information über den Besucher liefert, für diesen Besuch aber bereits Kosten aus Online Marketing Aktivitäten angefallen sein können.

Einen eindeutigen Wert für eine „gute“ Bounce Rate gibt es nicht.
Warum ein hohe Absprungrate nicht optimal ist, leuchtet schnell ein: Wenn der großer Anteil an Besuchen, die teuer geworben wurden, auf der Einstiegs-Seite keine weitere Aktivität zeigen, fehlt dieser offensichtlich etwas, um Besucher für Produkte und Leistungen so zu interessieren, dass diese sich näher damit beschäftigen wollen.

Eine sehr niedrige Bounce-Rate ist aber nicht unbedingt besser: Wenn durch eine Kampagne nur Besucher angesprochen werden, die tiefer in die Site einsteigen und sogar konvertieren, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass nur solche Besucher angesprochen wurden, die Marke und Angebot schon kannten oder einen akuten Bedarf nach Produkt oder Leistung haben. Das Ziel teurer Kampagnen sind aber in der Regel Neu-Kunden, die erst mit dem Angebot bekannt gemacht und eventuell davon überzeugt werden müssen. Um einen möglichst großen Anteil der Zielgruppe zu erreichen ist also eine gewisse Streuung sogar gewünscht. Rein statistisch liegt man zwischen 20% und 70% Absprungrate außerhalb des roten Bereichs, je nach Seiten-Typ wird eine höhere oder niedrigere Bounce Rate als vorteilhaft betrachtet. Für Landingpages ist sie meist etwas höher als für Detail-Seiten. In Verbindung mit anderen Metriken ergibt sich über die Zeit oft ein optimaler Wert für die jeweilige digitale Seite.

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